Fallstudie
Ein regionaler Energieversorger betreibt ein Heizwerk. Der technische Leiter ist verantwortlich für die Abwicklung des Emissionshandels. Er ist jedoch nicht als Kontobevollmächtigter im Register eingetragen. Die Transaktionen müssen von Kollegen aus Controlling und Geschäftsführung durchgeführt werden, die mit dem Thema in keiner Weise vertraut sind.
Als ein Kontobevollmächtiger im April 5.000 Emissionsrechte abgeben möchte, erscheint im System keine Bestätigung. Die Abgabe wird wiederholt. Später stellt sich heraus, dass beide Transaktionen angenommen wurden und die doppelte Menge (10.000) Emissionsrechte abgegeben wurde. Durch eine Kontrolle des Kontos und einer Kontaktaufnahme mit der DEHSt hätte dieser Fehler aus der Welt geschaffen werden können. Das Thema wurde aber nicht weiter verfolgt.
Ein Jahr später müsste der Betreiber keine Emissionsrechte abgeben, da die überschüssige Abgabe des Vorjahres die neuen Emissionen deckt. Ungeachtet dessen werden jedoch wieder 5.000 Emissionsrechte abgegeben. Gleichzeitig werden die überschüssigen 5.000 Emissionsrechte, die der Betreiber „noch gut hatte“, vernichtet. Zu einer Zeit als die Zertifikate 18 € wert waren, entsteht somit ein Schaden von fast 100.000 € durch die mangelhafte Abwicklung des Emissionshandels.
Carbon-Scout kontrolliert für seine Klienten alle Transaktionen. Das Konto wird kontinuierlich überwacht und bewertet. Ein solcher Verlust ist damit ausgeschlossen.
Ein Stadtwerk betreibt ein Blockheizkraftwerk. Die Gesamtzuteilung 2008-2012 beträgt rund 90.000 EUAs. Der Betreiber darf somit Emissionsgutschriften im Umfang von knapp 20.000 tCO2 nutzen. Davon weiß er aber nichts. Der Emissionshandel wird gezwungenermaßen nebenbei erledigt. Der Mechanismus ist nicht bekannt.
Carbon-Scout macht die Stadtwerke aufmerksam auf das Optimierungspotenzial. Die jährlichen Emissionen sind deutlich geringer als die Emissionen. Ein Zertifikatetausch bietet sich an. Dabei verkauft der Betreiber 20.000 EUAs zu 8 € und gleichzeitig CERs zu einem Preis von 4 €. Die CERs werden im April des aktuellen Jahres sowie im Folgejahr abgegeben.
Durch den Preisvorteil generiert Carbon-Scout für das Stadtwerk risikolose Einnahmen in Höhe von 80.000 €.
Eine Kartonfabrik betreibt einen Hochdruckdampfkessel. Die Mechanismen CDM und JI sind bekannt. Der Anlagenbetreiber möchte günstige Emissionsgutschriften einsetzen, besitzt aber keine eigenen Marktzugänge.
Carbon-Scout vermittelt der deutschen Kartonfabrik ein passendes Projekt nach der Joint Implementation. Bei einer Papier- und Zellstofffabrik im Nordwesten Russlands wurden bislang organische Abfälle (z.B. Rinde) in riesigen Deponien entsorgt. Im Rahmen des JI-Projekts wurden die Kessel der Papierfabrik modernisiert. Sie können nun die Biomasse nutzen, die zuvor weggeschmissen wurde. Fossile Brennstoffe werden stark reduziert.
Für die Emissionsminderungen werden kostengünstige ERUs ausgeschüttet. Die deutsche Kartonfabrik hat Gutschriften aus dem Projekt durch finanzielle Beteiligung erhalten und sie im Emissionshandel eingesetzt.